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Pseudomonas aeruginosa

  • Umweltbakterium

    Pseudomonas aeruginosa ist ein ubiquitäres Bakterium, welches als natürlicher Bewohner in feuchten Mileus vorkommt und dabei geringe Ansprüche stellt.

    Im Wasser unterscheidet man im Wesentlichen in vier verschiedene Kontaminationsarten.

  • Auch im Trinkwasser

    Auch in Trinkwasserinstallationen kann das Bakterium auftauchen und durch hohe Tenazität und Persistenz durch Biofilmbildung schwierig zu beseitigen sein.

    Es ist nachgewiesen, dass P. aeruginosa einen flächen- deckenden Biofilm ausbilden kann - je nach Oberfläche.

  • VBNC-Stadium

    "Visable but not culturable"-Stadium bezeichnet, dass diese Mikroorganismen im Labor bei kulturellen Verfahren nicht nachweisbar sind. Dies, obwohl sie grundsätzlich lebensfähig sind - aber in den Laborproben trotzdem nicht mehr kulturell nachweisbar waren.

Was ist ein Pseudomonas aeruginosa?

Es handelt sich um einen "Pfützenkeim", welches als Umweltbakterium weltweit verbreitet ist in Böden, Oberflächengewässern und Abwassersystemen.

Der Pseudomonas aeruginosa ist ein fakulativer, opportunistischer Krankheitserreger, der besonders anfällige Personen befallen kann über den Haupteintragspfad verletzte Haut und Schleimhäute. Standardmäßig erfolgt im Trinkwasser keine Untersuchung darauf, aber das Gesundheitsamt kann es anordnen. Für Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und andere medizinische Einrichtungen gilt der Höchstwert von 0 KBE/100 ml.

Arten der Kontamination im Trinkwasser

Wir unterscheiden vier Arten der Kontamination:

~ Kontamination des externen zentralen Wasserversorgungssystems

~ Kontamination des gesamten Trinkwasser-Systems (Systemisch)

~ Teilzentrale Kontamination des Trinkwasser-Systems

~ Dezentrale Kontamination einzelner Armaturen und Bauteilen

Vermehrung im Wasserkörper

Der Pseudomonas aeruginosa hat geringe Nährstoffansprüche und wächst im Trinkwasser auch ohne Nährstoffzugabe!

* Alle Materialklassen werden besiedelt.

* Bei allen Materialien kommt es bei Durchfluss zu exponentiellen Abnahme der Besiedlungsdichte, wobei ein bereits vorhandener Trinkwasserbiofilm ein schnelleren Abbau begünstigt.

* Trotz Durchfluss bleibt der Pseudomonas aeruginosa über Monate im Biofilm nachweisbar.

Fazit zu den Wachstumsansprüchen

--> Eine Vermehrung im Wasserkörper ist auch ohne Nährstoffzugabe möglich.

--> Es gibt einen Konkurrenzeffekt durch autochthone Trinkwasserbakterien.

--> Die Wachstumsrate ist temperaturabhängig. Stichwort 20°C.

--> Neue Materialien werden stärker besiedelt als Oberflächen mit Trinkwasserbiofilm.

--> Bei Durchfluss erfolgt i.d.R. keine Zunahme der Konzentration, obwohl eine lange Nachweisbarkeit gegeben ist.

>>> Eine chemische Anlagendesinfektion allein ist in den meisten Fällen zu wenig, um eine Kontamination zu beseitigen.

>>> REINIGUNG VOR DESINFEKTION

>>> Ziel: Betrieb einer Trinkwasser-Installation ohne Desinfektionsmittelzugabe und kein Nachweis von Pseudomonas aeruginosa.